Sommerfest und ESC 2023 – Segeln und Feiern beim Alsen

Text: Jan Hinrich, Fotos: Frank Capellan

Ahoi, liebe Alsener! Ich bin Jan Hinrich, Gastmitglied mit der Barbarella und vor allem glücklicher Gewinner des Ernst-Schilling-Cups.

Die Windprognose lag in den Tagen vor dem Sommerfest bei 10 kn und daher kam der Entschluss, einen vierten Mann für die hohe Kante mitzunehmen. Am Tag selbst sah es dann zunächst nach weniger Wind aus und am Steg gab es erste motivierende Sprüche wie „Ihr wollt es Euch mit vier Mann wohl gemütlich machen!“

Steuermannbesprechung oder „Wie viele Runden hätten´s denn gerne?“

Rennleiter Sebastian erklärt die Abfolge der Rennen. Die schwierigste Aufgabe bestand darin, die Anzahl der Starts und die Anzahl der Runden zu vermitteln. Kaum zu glauben, wie viele Interpretationsmöglichkeiten des Rennverlaufs bei den top motivierten Crews lauthals kundgetan wurden. Da kam schon mal gute Stimmung auf! Nachdem Sebastian es uns dreimal erklärt hatte, glaubte zumindest jeder zu wissen, wo es langgeht…

Wir wollten schon an an Bord, da kam die nächste Überraschung. Nach dem Segeln, sollte gepaddelt werden, im Opti und nur mit einem kleinen Paddel. Das kann ja heiter werden!

Erster Start: wir verhungern fast an der Startlinie. Thorsten mit seiner X 79 ist schon auf und davon. Von den erhofften 10 kn Wind keine Spur. Als wir die Tonne beim Strandbad Wannsee runden und den Spi setzen, sind einige Boote bereits mit halbem Wind auf dem Weg zur Startlinie. Allen voran die Equinox mit Thorsten und die H-Jolle mit Tom und Crew. Immerhin kommt Wind auf und das Feld beginnt sich etwas sportlicher zu bewegen. Die H-Jolle wird offensichtlich von einer Böe überrascht und kentert. Als wir gleichauf sind, ist das Boot wieder aufgerichtet und die Crew beginnt mit dem Lenzen.

Die zweite Runde läuft für die Barbarella gut, mit zunehmendem Wind kommt unser „vierter Mann“ zur Geltung. Der ¼ Tonner bleibt unten und damit auch hoch am Wind mit der großen Genua gut segelbar. So kommen wir am Ende der ersten zwei Runden als eines der ersten Boote ins Ziel und sind schon mal zufrieden.

Spannender Start zum zweiten Rennen

Diesmal wollten wir den Start nicht vergeigen und kamen mit gutem Schwung in Richtung Startlinie. Wir staunten nicht schlecht, als kurz vor der Startlinie der Opti von Amadou in Lee auftauchte und uns beherzt hochluvte. Gut gemacht Amadou! Wir kamen grade eben so an der Startboje vorbei. Auch im zweiten Rennen lag Thorsten klar vorne. Die H-Jolle hatte sich trockengesegelt und war vorne mit dabei. Auch das H-Boot von Frank war schnell unterwegs und wir lieferten uns ein gutes Rennen. Nach einer Runde im zweiten Rennen brach die Rennleitung die Regatta ab und wir waren das vierte Boot im Ziel. Die Stimmung an Bord war gut und wir segelten entspannt zurück zum Steg.

Sabotage beim Opti-Paddeln?

Eine Herausforderung stand uns noch bevor, das Paddeln im Opti. Meine Crew war der Meinung, dass ich das beste Gewichtsverhältnis habe und schon sitze ich mit einem sehr kleinen Paddel im Opti. Ich komme gut in Schwung und bin gleichauf mit Tom als es „knack“ macht und mein Paddel hinter mir treibt. Der Stiel war gebrochen. Sabotage?!? Wer hatte mir das Paddel übergeben? Egal, jetzt musste ich irgendwie zurück und kam mit deutlicher Verspätung an den Steg. Rennleiter Sebastian hatte ein großes Herz und ich durfte nach einer Verschnaufpause noch einmal antreten. Lag es daran, dass er mir das erste Paddel übergeben hatte? Ich kam im zweiten Anlauf gut zurecht und lieferte ein spannendes Rennen mit unserem „ersten“ Frank. Kurz überlegte ich „wenn Du gegen den Vorsitzenden gewinnst, wirst Du nie Mitglied“. Aber Frank war schneller und am Ende eine gute Opti-Länge vorne! Damit war der Wassersport-Teil beendet.

Siegerehrung mit Überraschung

Nach einem riesigen Kuchenbuffet und Kaffee kam die Siegerehrung.

Irgendwann so ab Platz 5 wechselte die Barbarella Crew fragende Blicke. Sind wir nicht in der Wertung? Jetzt wurden schon die ersten 3 Plätze beklatscht. Wie peinlich, sind wir am Ende disqualifiziert oder hat die Rennleitung uns schlicht vergessen? Wir waren echt überwältigt, als die Barbarella als Siegerin genannt wurde. Damit hatten wir nicht gerechnet!

Fotos sind im Mitgliederbereich zu finden.

Alt gegen Jung

Die Spiele auf der Wiese haben sichtlich Spaß gemacht. Besonders die Kreativität, als es darum ging, den Luftballon der Mitspieler zum Platzen zu bringen, waren vom Biertisch aus betrachtet sehr lustig. Denn da saßen wir von der Barbarella beim Bier zusammen und mussten das Erlebte erst mal verarbeiten.

Highlight am Abend

Was konnte diesen Tag noch toppen? Ganz klar – das Buffet mit Fisch, Hühnchen und meinem Highlight „Spanferkel“. Alles super lecker und besonders die gesellige Stimmung an den Tischen hat uns sehr gefallen. Es gab viele neue Kontakte und auch Ideen für gemeinsames Segeln. Eine echt nette Mitgliedschaft! Als es dämmerte, machten wir uns mit Wanderpokal und Geschenketüte voller Köstlichkeiten auf den Heimweg – was für ein Tag!

Ein ganz herzliches Dankeschön an die Rennleitung, das Festkomitee und all die helfenden Hände, die dieses „mein erstes“ Sommerfest so toll vorbereitet und umgesetzt haben!

Danke Alsen und Ahoi!

Jan Hinrich