Auf der Jytte II durch die dänische Südsee
14. Bis 20. Mai 2022
Text & Bilder: C. Fischoeder
Wir sind vom 14. Bis 20. Mai zu dritt von Laboe über Olpenitz, Gelting Mole, Sonderborg, Aerøskøbing und Bagenkop zurück nach Laboe gesegelt. Gechartert hatten wir die Bénéteau Océanis 323 bei PCO. Am 13. Mai abends sind wir zu zweit aufgestiegen. Am Steg lag die neue Saffier SE 33 Life, die float-Crew hat am nächsten Tag einen Probeschlag damit gemacht. Hier deren Bericht, hier das Boot. Unseres war etwas wohnlicher.
Am Samstag sind wir zu zweit bei ca. 5-6 Bft. von Ostnordost Richtung Schlei gesegelt. Für einen ersten Segeltag mit nicht eingespielter Crew war das etwas fordernd. Ich bin jahrelang im Frühjahr und Herbst für Ausbildungstörns von Kiel, Flensburg oder anderen Starthäfen rund Fünen gesegelt, ein erster Sammelpunkt für die Ausbildungsflotte war oft Schleimünde oder Maasholm. Olpenitz kannte ich nur als Sperrgebiet. Deshalb war ich auf den Hafen sehr gespannt. Allerdings sieht es dort aus, wie in einer unfertigen Ferienanlage. Und im Hafen gilt: pay for shit – jeder Klobesucht kostet einzeln. Aber es gibt einen Supermarkt am Schwimmsteg.
Am Sonntag war der Wind weg, wir sind von Olpenitz um Kalkgrund gedümpelt, Ziel war Gelting Mole. Uns haben die ersten Tümmler begleitet, der Besuch von marsvinen war dann ein tägliches Ritual. Abends in Gelting Mole ist unser drittes Crewmitglied zu uns gestoßen, die Crew war vollzählig. Geplant war danach Sonderborg, Dywig-Bucht und rund Als in die dänische Südsee. Und das war nach den ersten Meilen beendet. In Sonderborg wird die Brücke saniert, weil die Tour de France 2022 durch Dänemark fährt. Dafür machen die Dän:innen alles hübsch, die Brücke blieb zu. Wir haben uns kurzerhand in den Stadthafen gelegt, direkt am Steg ist ein netter Franzose, quasi Mittelmeer-Feeling in der Südsee Dänemarks. Wir sind über Nacht geblieben. Alle wissen, die Klos im Stadthafen sind speziell. Neu ist: es sind nur noch Container. Besser ist: der Strand neben dem Schloss, denn da ist die Ostsee am 16. Mai 2022 ca. 12 Grad warm.
Auf unseren Ausbildungstörns gehörte eine Nachtfahrt durch den Svendborgsund zum Standard. Nirgendwo können Neusegler:innen besser Befeuerung und Nachtnavigation lernen als in dem schönen Fahrwasser. Zudem sind die Untergründe Sand, wenn was schiefgeht, versenken die Schüler:innen nicht sofort die Boote. Wir haben aber an Dänemarks bester Fischbude festgemacht:Bendixens Fisk im Svendborger Stadthafen. In den letzten Jahren hat sich der Hafen echt gemacht, ein tolles Kulturzentrum, wunderbare Sanitäranlagen, die Schwimmstege sind renoviert. Und es gibt das Dänische Lystbådmudeum. Hatten wir keine Zeit für.
Von Svendborg sind wir bei unglaublichen 28 Grad nach Bagenkop gesegelt. Das war viel Fahrwasser, wir hatten nach dem Schlenker um Marstal allerdings wieder Wind und die Chance auf einen wunderbaren Schmetterlingskurs. Dafür hat es dann abends geregnet. Und mit dem Durchgang der Kaltfront wurde es richtig kühl. Die Fasssauna in Bagenkop haben wir nicht aufbekommen. Stattdessen gab es lecker Svendborg-Bier mit Fischresten.
Am letzten Tag sind wir von Bagenkop nach Laboe gesegelt. Die Front hat uns schönen Wind beschert, der Kurs war ein Anlieger auf Kiel Leuchtturm. In der Förde hat uns zum Abschied ein Tümmler gewunken.
Fazit: Törns mit Restaurants sind fast so gut, wie wenn ich koche.