Text: Eva Keßler-Ba / Fotos: Holm Hartmann
Nachts noch Minusgrade, das Wasser kaum wärmer, die Stege am See noch vereinsamt. Doch die Jüngsten im Verein haben das neue Segeljahr schon eingeläutet! Am letzten Wochenende trafen sich ca. 190 junge Nachwuchssegler zum 9. Rüdiger-Weinholz-Preis bei teils herausfordernden Bedingungen und eisigen Temperaturen auf dem Wannsee. Für die Größeren ging es um möglichst viele Punkte für die kommende Meisterschaft – für Lamin und Amadou vom SVAB bei Ihrer ersten B-Opti-Regatta erst einmal vor Allem um die Orientierung in so einem großen Feld bei verschiedenen Startgruppen.
Im letzte Jahr hatten 4 Optimisten aus dem Alsen sich mit Freude an den ersten Anfängerregatten probiert: Ronja, Felix, Lamin und Amadou schnupperten beim Kokusnuss-Cup und im Potsdamer Yachtclub erste Wettkampfluft, wobei der Spaß an erster Stelle stand. Im Berliner Yachtclub stand nämlich neben dem Segeln auch ein Wasserparcour, Seilkettern zum Kokusnusspflücken und ähnliche sportliche Aktivitäten auf dem Programm. Unsere vier Alsener haben sich super geschlagen und sind stolz mit ihren ersten Pokalen und Regatta-Shirts nach hause gegangen. Zwei hatten Lust auf mehr…
Zum Ende der Saison wechselten Lamin und Amadou in die Trainingsgemeinschaft Wannsee, in der unser Verein Mitglied ist, sodass unsere Jugendmitglieder bei sportlicheren Ambitionen dort trainieren können. Nun hieß es für die Beiden auch im Winter: Training! Mittwochs fit bleiben bei Ausdauersport und Spielen in der Halle und Sonntag abends Regattatheorie per Onlineunterricht.
Im Winter mussten außerdem die zwei besten Optis des Vereins regattatauglich hergerichtet werden – Voraussetzung zur Teilnahme am TGW-Training. Ein herzlicher Dank dafür an den Vorstand, Gregor und Konstantin als Jugendwarte sowie Michael Lepa als fachlicher Berater!
Wegen der eisigen Temperaturen konnte vor dem Rüdiger-Weinholz-Preis nur ein Wassertraining stattfinden – gerade genug um zu testen ob die Klamottenkombination unter den Trockenanzügen ausreichend war. Leider war für das Wochenende Schietwetter angesagt: Windstärke 4 und aufwärts, böig und ständig drehende Winde kombiniert mit immer wieder Regen und das bei einstelligen Temperaturen… Na das konnte ja etwas werden.
Und so kam es dann auch: die erfahrenen und vor allem großen und schweren A-Optimisten hatten die richtigen Bedingungen um hart in 6 Durchgängen um die besten Plätze zu kämpfen. Bei den B-Optimisten sind bei diesem Wetter Etliche erst gar nicht angetreten. Bei gemeiner Havelwelle liefen die Optis der weniger Erfahrenen wie kleine Badewannen innerhalb kürzester Zeit voll – spätestens jetzt war klar, warum der Trainer auf 2 Pützen pro Boot bestand und dass man im Winter auch das Leerpützen auf Zeit trainieren sollte.
Sonst schafft man es gar nicht rechtzeitig an die Startlinie.
Oder man kreuzt diese nicht in den vorgeschriebenen 4 Minuten (ein Zeitlimit beim Start? Echt jetzt?)
Oder vor lauter Gepütze verliert man die Orientierung und steuert die falsche Tonne an.
Oder die Regatta ist vorbei noch eh man es irgendwie doch noch über die bereits abgebaute Ziellinie geschafft hat..
Fazit nach dem ersten Tag: Chaos, Frust, eisige Extremitäten… Aber kneifen beim 2. Tag kommt nicht in Frage und Pommes beim Löwen stellte die Moral wieder ansatzweise her.
Und tatsächlich: Am Sonntag war es zwar immer noch ordentlich kalt, aber der Wind blies etwas gleichmäßiger, die Welle war weniger fies. Und so schafften es die Gebrüder Ba dieses Mal zumindest die 2 Durchgänge zu absolvieren, die Tonnen wie vorgeschrieben zu nehmen und ab und zu andere Optis zu versegeln. Auch am Ende eines Feldes wird hart gekämpft – Hauptsache nicht als Letzter ins Ziel!
Die Siegerehrung mit den TGW-Kameraden im BYC war ein gelungener Abschluss eines anstrengenden Wochenendes.
Mit Paul Lepa konnten Amadou und Lamin einem ehemaligen Jugendmitglied aus dem SVAB zum 2. Platz der Gesamtwertung der A-Optimisten gratulieren – Kurs scharf auf die Deutsche Meisterschaft! Herzlichen Glückwunsch dazu- ein tolles Vorbild für den jüngeren Nachwuchs!